Berühmte und bekannte Gelnhäuser Bürger

Konrad von Gelnhausen - Johannes von Gelnhausen - Dr. Joachim Strupp -

Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen - Philipp Reis - Dr. Schaum

 

 

1. Konrad von Gelnhausen (1320 – 1390)

Kirchenrechtsgelehrter, Universitätsprofessor in Bologna, Paris und Heidelberg. Er war Domprobst in Worms und viele Jahre Kanzler der Universität Heidelberg. Seine Privatbibliothek ist der Grundstock der Universitätsbibliothek Heidelberg.

Kirchengeschichtliche Bedeutung erlangte Konrad von Gelnhausen durch seine führende Rolle in der Diskussion um das Große Schisma. Seine Gedanken wurden aufgegriffen und zum »Konziliarismus« weiterentwickelt.

 

 

2. Johannes von Gelnhausen

1350 Notar an der kaiserlichen Hofkanzlei in Prag, 1360 – 1380 Rektor und Notar in Iglau, Prag und Brünn. Bekannt wurde Johannes von Gelnhausen 1406/07 durch die Übersetzung von Latein ins Deutsche des „Ius Regale Montanorum“ (IRM), einer alte Rechtsquelle des böhmischen Königs Wenzel II.

 

 

3. Dr. Joachim Strupp von Gelnhausen (1530 – 1606)

Bedeutender Augenarzt und Erzieher am Hofe des Landgrafen von Hessen-Darmstadt, als erster Stadthygieniker in Frankfurt/Main tätig

 

 

 

4. Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1621 – 1676)

Die Familie Grimmelshausen stammt aus Thüringen. 1571 kaufte Melchior Christoph Grimmelshausen in Gelnhausen ein Grundstück in der Schmidtgasse und betrieb dort eine Bäckerei. Hier wurde 1621 oder 1622 Johann Jakob Christoffel geboren. Der Vater starb 1626, seine Frau heiratete ein zweites Mal und zog nach Frankfurt. Der kleine Johann blieb bei seinem Großvater in Gelnhausen.

1634 wurde die Stadt Gelnhausen von spanischen Truppen erobert und besetzt. Die Bevölkerung flüchtete – wer blieb wurde zum größten Teil getötet. Johann floh und sah seine Familie nie mehr wieder. Er zog dann zuerst als Trossbub, dann als Musketier und später als Dragoner durch die Lande und blieb, wo er Arbeit und etwas zu Essen bekam.

1649 heiratete er in Offenburg Katharina Henninger und wurde sesshaft. Da er lesen und schreiben gelernt hatte, wurde er Verwalter und später sogar Schultheiß in Renchen. Er betrieb auch eine Landwirtschaft und das Gasthaus „Zum Silbernen Stern“.

1676 verstarb er in Renchen.

 

Das Adelsprädikat „von“ legte Melchior ab, sein Sohn Johann nahm es aber nach 1648 wieder an.

 

Trotz seiner vielen Aufgaben blieb ihm noch Zeit, Bücher zu schreiben. Das bekannteste ist natürlich sein 1669 erschienener Roman „Der abenteuerliche Simplicius Simplicissimus“, der von den Wirren des 30jährigen Krieges erzählt und in viele Sprachen übersetzt wurde. Es ist der erste Roman, der in deutscher Sprache geschrieben wurde.

Außerdem stammt aus seiner Feder: „Der ewig währende Kalender“, Landstörtzerin Courasche“ und „Der seltsame Springinsfeld“.

 

Das Geburtshaus von J.J.C.v.Grimmelshausen gibt es noch heute in Gelnhausen. Es ist das „Grimmelshausen“-Hotel in der Schmidtgasse.

 

Die Stadt Gelnhausen ehrte ihren berühmten Sohn Grimmelshausen mit einem Denkmal, das auf dem Obermarkt an exponierter Stelle aufgestellt wurde.

 

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5. Philipp Reis (1834 – 1874)

 

Philipp Reis wurde am 07. Januar 1834 im Haus Langgasse 45 als Sohn eines Bäckermeisters geboren. Nach dem frühen Tod beider Eltern kam er zu Verwandten in den Taunus. Hier war er später  als Physiklehrer in Friedrichsdorf im Taunus tätig und beschäftigte sich in seiner Freizeit damit, wie man menschliche Sprache über größere Entfernungen transportieren könnte.

1861 präsentierte er seine Erfindung in Frankfurt der Fachwelt. Obwohl die Stimme nur ca. 60 Meter weit übertragen werden konnte, ist seine Erfindung doch der Grundstein des modernen Telefons. Mit dem berühmten Satz „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ gelang ihm die Übermittlung der Sprache ähnlich dem Prinzip mit den zwei Joghurt-Bechern und der Schnur.

Am 14. Januar 1874 starb er an einem schweren Lungenleiden. Er konnte den Siegeszug seiner genialen Erfindung leider nicht mehr miterleben.

 

Das von Philipp Reis entwickelte Telefon wurde von Graham Bell, einem aus Schottland stammenden Amerikaner, verfeinert, weiterentwickelt und zwei Jahre nach Reis’ Tod zum Patent angemeldet. Graham Bell bestätigte aber später selbst, dass er nur kleine Veränderungen an der Erfindung von Philipp Reis vorgenommen hätte.

 

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6. Dr. Schaum (Hermann, Wolfgang sen. und Wolfgang jun.)

 

Für mich zählen diese drei Ärzte auch zu den berühmten und bekannten Gelnhäusern.

Schon seit Jahrzehnten ist für uns der „Doktor Schaum“  (Großvater, Vater oder Enkel - und sicher auch bald der Ur-Enkel) der Hausarzt und auch in meiner Familie geht nun schon die dritte Generation zum Doktor Schaum nach Gelnhausen.

 

10. Mai 2005 – G.K.