Phantom der Oper

Dernière in Stuttgart am 23. Mai 2004 – 17.00 Uhr

 

 

Die Besetzungsliste für die letzte Vorstellung in Stuttgart:

 

Phantom                                 Thomas Schulze

Christine                                 Maike Switzer

Raoul                                      Carsten Axel Lepper

Monsieur André                     Jonathan Agar

Monsieur Firmin                      Ernst van Looy

Carlotta Giudicelli                   Barbara Gray Nystrom

Ublado Piangi                          Marcello Ronchietto

Madame Giry                          Gabriele Ramm

Meg Giry                                 Katie Wood

 

Und im Ensemble:

Karen Michelle Buck, Emma Marie Casey, Marina Edelhagen, Susann Hagel, Lucy Hickey, Valeria Khmelnytska, Petra Koschatzka, Annette Kuhn, Michaela Linck, Anne Marie Ludwig-Cox, Alessia Lugoboni, Lourdes Manay, Miki Nakamura, Jeanne-Marie Nigl, Susan Rigvava-Dumas, Denise Ruddock, Annebelle Yates

Brian Bowley, Wolfgang DeMarco, Ronn Ealy, Peter Graham, Andrew Hill, Ben Kazlauskas, Steve Lucas, Lorant Martonfi, Eberhard Neitzel, Stephen Price, Reinhard Schulze, Roy Weissensteiner

 

Als das Licht im Saal ausging und die Darsteller auf die dunkle Bühne kamen, konnten wir sie schon an den Umrissen erkennen – nach so vielen Vorstellungen sind das einfach vertraute Menschen. Carsten Lepper als Raoul im Rollstuhl und Steve Lucas mit dem Plakat aus Hannibal, dann die beiden Direktoren und Madame Giry ganz rechts.

 

„Verkauft!“ – klang dann auch die mächtige Stimme des Auktionators als Raoul das Plakat aus „Hannibal“ ersteigerte. Steve bringt es ihm und er wirft noch einen Blick darauf, ehe es nach draußen gebracht wird. Dann wird der nächste Gegenstand versteigert – drei Totenschädel und eine Pistole aus der Oper „Robert, le Diable“. Wie immer stöhnt das Publikum, wenn die Totenschädel gezeigt werden, aber wie immer werden sie trotzdem versteigert.

 

Dann kommt von rechts Lorant auf die Bühne, öffnet die Truhe und holt die Spieluhr mit dem Äffchen heraus. Während er zur Mitte geht, dreht er die Kurbel und dann spielt die Spieluhr die vertraute Melodie „Maskenball“. Uns geht durch den Kopf, dass wir nun ja eigentlich mitsteigern wollten – jedenfalls hatten wir das vorher einmal so besprochen gehabt. Nein, haben wir nicht gemacht – ich wäre dazu gar nicht fähig gewesen!

Raoul ersteigert die Spieluhr also wie immer für 30 Franc und lässt sie sich noch einmal aus der Nähe zeigen, ehe er singt: „Eine wahre Rarität. So viel mehr wert als jegliches Gebot. Sie sprach sehr oft von dir mein Freund. Du warst ihr nah in ihrer allergrößten Not. Wirst du noch spielen, wenn wir Schatten sind und tot?“

Die Spieluhr wird weggebracht und die Musik legt an Dramatik zu. Lorant und Steve stellen sich zu beiden Seiten des noch mit Tüchern verhangenen Leuchters in Position. Der Auktionator klingt nun auch dramatischer. „Wir kommen nun zu der Nummer 666 – ein Lüster, aufgefunden in den  Kellergewölben der Oper. Es wird gesagt, dass dies exakt der Lüster ist, der damals das  berühmte Unglück verursachte. Unsere Werkstatt hat ihn mit elektrischem Licht ausgestattet, damit wir einen Eindruck davon bekommen, wie er nach der völligen Wiederherstellung aussehen wird. Vielleicht können wir das Gespenst von damals verscheuchen mit einer kleinen Illumination. Meine Herren!“  Grelle Lichtblitze, donnernde Musik – die Tücher werden entfernt und der Leuchter beginnt sich zu bewegen und wird zur Ouvertüre von „Phantom der Oper“ in Richtung Decke bewegt.

 

Und während die Musik noch spielt, ändert sich auf der Bühne das Bühnenbild. Es erscheint in einer zeitlichen Rückblende die Probenbühne zu der Oper „Hannibal“. Carlotta betritt die Bühne mit dem abgerissenen Kopf zum Zeichen eines Sieges über Rom (den Kopf hatten wir auch schon Mal in der Hand..). Die Proben zu der Oper „Hannibal“ laufen im Pariser Opernhaus auf vollen Touren, als drei Direktoren die Bühne betreten – Lefèvre, der scheidende Direktor und Firmin und André, die neuen Direktoren. Monsieur Reyer, der Repetitor, unterbricht die Vorstellung der neuen Direktoren indem er verkündet: „Entschuldigung, Monsieur Lefèvre, aber wir sind gerade mitten in der letzten Probe.......“ So werden also die kleinen Änderungen aussehen, die wegen der letzten Vorstellung gemacht werden. Ubaldo, der gerade seine Arie schmettert, hält die Töne heute auch länger als sonst und erntet Szenenapplaus dafür.

 

Die Proben gehen planmäßig weiter, Carlotta singt die Arie „Denk an mich“ nur für den neuen Direktor Andrè – bis sie das Phantom mal wieder unterbricht, indem er die Prospekte auf die Bühnen knallen lässt.  Carlotta  droht damit, die Bühne zu verlassen, greift aber bei ihrem Abgang auf eine ältere Version zurück und sagt heute: „....wenn so etwas noch einmal vorkommt, werde ich nicht mehr vorkommen.“ Sonst durfte sie immer nur sagen: „...wird so etwas nicht mehr vorkommen.“ Carlotta gefolgt von Ubaldo verlassen die Bühne – auch heute ertönt wieder das „Dilletanti“ von Ubaldo und führt zu vielen Lachern im Publikum.

 

Nun steht das Theater also ohne Primadonna da und der scheidende Direktor setzt sich mal wieder schnell nach Mallorca ab. Als Reyer gefragt wird, wer denn die Zweitbesetzung sei, antwortet er heute; „Es gibt keine Zweitbesetzung. Die Inszenierung ist zwar nicht mehr neu, aber heute hier zum ersten Mal und zum letzten Mal.“

 

Meg Giry schlägt vor, dass Christine die Rolle doch übernehmen könne. Obwohl alle dagegen sind, spricht sich Madame Giry dafür aus und verkündet, dass sie eine gute Ausbildung habe. Christine singt dann die „Denk an mich“ –Arie und begeistert alle damit.

 

Alle bedanken sich bei ihr und auch die Stimme des Phantoms erklingt: „Bravi, bravi, bravissimi.“ Madame Giry, die sonst ihre Ballettmädchen ausschimpft, indem sie sagt: „Schauderhaft! Diese „tentes equises“,  diese  „rondes des jambes“ – wir arbeiten weiter“ sagt heute zu aller Überraschung etwas ganz anderes: „... und ihr, ihr ward wunderbar! Diese „tentes equises“, diese „rondes des jambes“ excellent – trotzdem: wir arbeiten weiter.“

 

Während Christine und Meg von dem „Engel der Muse“ singen, bereitet die Garderobiere von Christine schon alles zum Umziehen vor. Normalerweise legt sie den Bademantel und die Schuhe bereit – heute sortiert sie auch den Schmuck und ich bin mir nicht sicher, ob da nicht auch ein Teil eingesteckt wurde.

 

Madame Giry holt Meg zu den anderen Ballettmädchen und gibt Christine einen Brief von Raoul. Als er dann in die Garderobe kommt, erinnern sich beide an alte Zeiten und singen „Liebes Lottchen“. Das Phantom steht derweil hinter dem Spiegel und bekommt alles mit. Raoul will mit Christine Essen gehen und vorher nur noch schnell seinen Hut holen. Er verabschiedet sich mit „Liebes Lottchen!“ und hängt heute in Anspielung auf das Nachfolge-Musical noch an: „MAMMA MIA“.

 

Das Phantom ist wütend und mit dem Ausruf: „Impertinent“ beginnt sein Auftritt. Änderungen hat er  keine vorgenommen – geht bei seinem Text auch eigentlich nicht.

Dann bringt das Phantom Christine wieder zurück in die Oper. Buquet macht derweil wie immer den Ballett-Mädchen angst, indem er von dem Indischen Lasso erzählt, mit dem das Phantom alle umbringen wolle.

 

Im Büro der Direktoren werden dann wieder die Briefe mit den Drohungen vom Phantom gefunden. Auch in dieser Szene wurden keine Änderungen vorgenommen. Die Szene ist auch so schon sehr verwirrend, weil da gleichzeitig sieben Personen auf der Bühne sind und eigentlich ständig irgend etwas passiert. Da hat man immer viel zu gucken.

 

Das Phantom fordert zwar, dass Christine die Hauptrolle in „Il Muto“, der neuen Operninszenierung, bekommen soll, aber man beschließt, dass Carlotta die Primadonna ist und auch bleiben soll. Die Proben beginnen also und Carlotta spielt die „Gräfin“ und Christine den „Pagen“.

Carlotta und ihr Operngatte verabschieden sich voneinander – aber heute mit extra vielen Schnörkeln im „Ad-di-o“. Danach zieht Carlotta in der nächsten Szene Christine einen Rock aus und man sieht Christine danach im Pagenkostüm. Da es ja Proben sind, muss die Szene wiederholt werden – auch weil das Phantom sich wieder einmischt und Carlotta nun nur noch wie eine Kröte quaken lässt. Carlotta greift also zum zweiten Mal nach dem Rock – nur ist dieser wie immer schon nicht mehr an Ort und Stelle. Normalerweise hat sie dann immer so getan, als würde sie ihn wieder ausziehen – heut merkt sie den fehlenden Rock und schlägt Christine ziemlich heftig auf die Hand. Ob das so fest geplant war, kann man nicht wissen, aber Beide spielen so weiter, als wäre es normal. Carlotta guckt schnippisch und Christine hält sich die Hand und tut so, als ob sie weinen würde.

 

Nachdem das Phantom mit einem wackelnden Kronleuchter droht, wird die Probe unterbrochen und soll mit Christine in der Rolle der Gräfin weitergehen. Zwischenzeitlich soll das Publikum durch das Ballett aus den dritten Akt der Oper unterhalten werden. Das Orchester blättert wieder mal übertrieben laut, weil ja das Stück erst später kommen sollte. Lorant als Schäfer mit seinen Mädels ist dann auf der Bühne und tanzt wie immer – unterbrochen vom Schattenspiel des Phantoms, das andeutet, was er noch alles vor hat: erschrecken, würgen, aufhängen. Die Ballettmädchen erschrecken sich, laufen quietschend durcheinander und Lorant ruft sie wieder zur Ordnung: „Mädels, Mädels“ – er haut seinen Hirtenstab heftig auf – „das Publikum!“. Diese Szene ist für uns immer einen Lacher wert, weil der Stock ganz schön unter der Behandlung leidet und hier und da auch schon mal ein Blümchen verloren hat, das Lorant dann galant während des Tanzes von der Bühne kickte.

 

Die Situation eskaliert und der Tanz wird unterbrochen – Christine und Raoul flüchten aufs Dach der Oper. Das Liebesduett wird so gesungen wie immer. Raoul gesteht Christine seine Liebe und die Beiden wollen zusammen flüchten – „...komm mit schnellen Pferden..“. All das hört das Phantom, das die ganze Zeit über in den goldenen Engeln über allem schwebt. Wütend lässt er den Kronleuchter auf die Bühne knallen und lacht höhnisch dazu. Raoul kann Christine gerade im letzten Moment noch vor dem herunterstürzenden Leuchter in Sicherheit bringen.

 

- Pause -

 

 

Klaus Wilhelm, der Dirigent, kam dann aber auch schon wieder zurück und der Entr’Act zum zweiten Teil begann. Als sich der Vorhang dann wieder öffnete, konnte man zwar noch nicht genau erkennen, was da auf der Bühne gleich abgehen würde, aber irgendwie war da schon alles anders.

 

Firmin und André, die beiden Direktoren, singen erst noch ihr Lied, das davon handelt, dass in dem letzten Jahr alles gut gelaufen sei – aber nur weil das Phantom in der Zeit nicht da war. Danach sehen wir dann die Maskenball-Treppe in voller Beleuchtung. So etwas haben wir allerdings noch nie gesehen!!!! Die Treppe stand von oben bis unten voll mit Darstellern. Jeder, der irgendwann in der letzten Zeit mal beim Phantom dabei war, war nun hier und in einem Kostüm auf der Treppe. Ein grandioser Anblick! Als dann allerdings der Gesang losging, war das Gefühl noch viel heftiger – so viele gute Stimmen – einfach überwältigend. Und man wusste einfach nicht, wo man noch hinsehen sollte. Die Darsteller schauten auch alle von der Bühne ins Publikum und gaben zu verstehen, wenn sie jemanden erkannten. Das war wirklich ein so überwältigender Eindruck, dass ich das gar nicht richtig wiedergeben kann. Mir fehlen jetzt noch die Worte!

 

In der folgenden Szene möchte Raoul von Madame Giry wissen, was sie über das Phantom weiß. Sie erzählt ihm, dass er mit einem fahrenden Jahrmarkt gekommen sei, eingesperrt in einem Käfig. Aber er sei Gelehrter, Architekt, Musiker – ein Komponist und Erfinder, der dem Schah von Persien ein Spiegellabyrinth gebaut habe. „Ein Missgeborner, mehr Scheusal als Mensch...“ Und dann erkennt Raoul, um wen es sich da handelt und dass dieser Mensch nun in den Untergründen der Oper lebt.

 

Im Direktionsbüro treffen sich dann wieder alle, die einen neuen Brief vom Phantom bekommen haben. Er gibt genaue Anweisung, wie in „seinem“ Opernhaus zu verfahren sei. Eine wunderschöne Szene und durch die guten und starken Stimmen an diesem Tag wieder ein richtiger Genuss.

 

Man beschließt, dem Phantom eine Falle zu stellen, indem man Christine die Rolle singen lassen wird. Er wird dann sicher kommen, um sie zu hören und man kann ihn fangen oder erschießen.

 

Danach beginnen die Proben zu der neuen Oper. Alle Treffen sich zur Chorprobe und auch hier sieht man wieder, wie viele Ensemble-Mitglieder heute anwesend sind. Der Chor klingt phantastisch!

Auch wenn Ubaldo immer noch nicht die Noten singen will, die das Phantom vorschreibt J. Zum Schluss droht das Phantom dann wieder, indem er das Klavier alleine spielen lässt.

 

Christine geht zum Friedhof, um bei ihrem verstorbenen Vater um Schutz und Hilfe zu bitten. Diese Szene war heute so ergreifend, wie eigentlich nie vorher. Schon während sie das Lied „Könntest du doch wieder bei mir sein..“ sang, konnte man Maike anmerken, dass die Emotionen immer stärker wurden. Die Tränen glänzten schon in ihren Augen. Trotzdem sang sie das Lied bis zum Ende durch – okay, nicht jeder Ton mag gesessen haben, aber es klang trotzdem gut. Am Ende aber wurde sie von ihrem Empfindungen überwältigt. Sie stand ganz lange am Bühnenrand bewegungslos und weinte.  Das Publikum applaudierte und weinte mit. Die Szene war wirklich so ergreifend – der schönste Moment des ganzen Abends!

 

Danach kam dann wieder das Phantom. Zuerst versucht er noch Christine entführen, aber als Raoul dazwischen geht, droht er Raoul und Christine mit vielen Feuerbällen und kündigt neuen „Krieg“ an.

Sonst eine meiner Lieblingsszenen – aber heute hab ich erst gar nicht hingesehen!

 

Die Direktoren und Raoul versperren die Ausgänge des Theaters und wollen dem Phantom somit eine Falle stellen.

 

Die Oper „Don Juan, der Sieger“ spielt in einem Gasthaus. Um den üppig gedeckten Tisch sitzen viele Leute und feiern. Passareno und sein Herr hecken einen Plan aus, mit dem sie Christine in eine Falle locken wollen.

Christine in ihrer Rolle in der Oper „Don Juan“ betritt die Bühne. Aus dem Nebenraum kommt der vermeintliche Passareno zu ihr – allerdings ist unter dem Umhang inzwischen schon das Phantom versteckt. Zu der immer fordernderen Musik kommen sich Phantom und Christine nahe – so nahe, dass sie unter dem Umhang die Maske spüren kann.

Als Christine dem Phantom den Umhang vom Kopf reißt, sieht man die weiße Maske. Das Phantom erkennt, dass er durchschaut ist und ändert seine Taktik. Er schenkt ihr seinen Ring und fleht: „Gib mir Liebe und den Mut zu leben. Rette mich aus meiner Einsamkeit. Gib mir Liebe, teil mit mir mein Leben. Geh von nun an jeden Weg mit mir. Christine, mehr will ich nicht...“ Christine zögert nicht und reißt ihm nun auch noch die Maske vom Kopf – ein schauerlich entstelltes Wesen kommt darunter hervor. Da von beiden Seiten Polizei auf die Bühne stürmt, zieht er in seiner Verzweiflung  Christine mit sich in die Katakomben.

 

Raoul will Christine sofort folgen, aber Madame Giry gibt ihm erst noch Anweisungen, wie er sich verhalten soll. Die Hand soll er immer in Augenhöhe halten, damit das Indische Lasso ihn nicht treffen kann. Madame Giry, Raoul und viele andere Leute verfolgen das Phantom in die Unterwelt.

 

Raoul folgt dem Phantom und Christine in die Behausung auf der anderen Seite des unterirdischen Sees. Das Phantom stellt Christine vor die Wahl, entweder hier bei ihm zu bleiben und damit Raoul zu befreien oder mit Raoul zusammen zu sterben. Die Angst von Christine wandelt sich in Wut. Sie bezeichnet das Phantom als falschen Freund und will lieber mit Raoul zusammen sterben. Das Phantom verkündet, dass es von nun an kein Zurück mehr geben kann. Christine erkennt, dass hinter der bösen Maske ein verletzlicher Mensch steckt und küsst die verzweifelte Kreatur. Dieser Kuss bewirkt, dass aus dem Monster ein mitfühlendes Wesen wird, das seine Gefangenen freilässt und aus dem Labyrinth schicken will. Christine und Raoul sind davon so überrascht, dass sie erst gehen, als sie dazu angetrieben werden.

Alleine gelassen kommt die Verzweiflung des Phantoms deutlich zutage. Er klammert sich an die Spieluhr mit dem Äffchen und singt leise: „Maskenball, Pappgesichter überall....“ Da taucht Christine wieder auf und eine leise Hoffnung keimt im Phantom auf, dass sie vielleicht zurückgekommen ist. Er geht hoffnungsvoll auf sie zu, aber sie gibt ihm nur den Ring zurück. Er flüstert noch leise: „Christine, ich liebe dich.“ Aber das dringt nicht mehr zu Christine durch. Sie wendet sich ab und geht wieder zu Raoul.

In dieser letzten Show waren noch ein paar kleine Änderungen, die aber eigentlich alles nur noch trauriger machten. Christine gibt dem überraschten Phantom eine Abschiedskuss, der die Endgültigkeit nur noch mehr verdeutlicht. Dann sieht man im Hintergrund das Boot mit Christine und Raoul davonfahren. Anders als sonst hat aber dieses Mal Christine den Stab in der Hand und Raoul sitzt auf den Kissen. Auch den Text singen sie in vertauschten Rollen.

 

Das Phantom hat mit der Welt abgeschlossen. In letzter Verzweiflung singt er: „Nur allein mit dir wird es vollbracht. Nun stirbt mein Lied und die Musik der Nacht.“ Dann setzt er sich auf seinen Thron, zieht den Mantel über den Kopf und ist verschwunden.

Die Verfolger kommen in dem Moment im Versteck an, aber Meg, die als erste ankommt, findet nur noch die Maske auf dem leeren Thron.

 

Das Phantom ist weg – für immer verschwunden. In diesem Moment kommt mir diese Endgültigkeit voll zu Bewusstsein. Zum letzten Mal diese Szene.........

 

 

 

 

 31.05.2004 – G.K.