Pressebericht in „blickpunkt musical – Die große
Musical-Fachzeitschrift“
- Ausgabe
06/03 November-Dezember 2003 -
Seit einem
Jahr treibt Ian Jon Bourg als Phantom der Oper sein Unwesen in den Katakomben
des Stuttgarter Palladium Theaters. Nun hat er uns Einblicke in sein
Privatleben gewährt - und das, obwohl der Hawaiianer eigentlich gar nicht so
gern im Mittelpunkt steht.
Ian Jon Bourg
ist ein echter Naturfan und sagt von sich selbst, dass er ohne Wasser um sich
herum nicht leben könne. Daher wohnt er mit seiner Bordeaux-Dogge Paul in einer
hell eingerichteten Wohnung außerhalb Stuttgarts. In den vielen Parks und Seen
rund um die schwäbische Metropole sieht man ihn häufig ausgelassen mit Paul
herumtollen oder Paddelboot-Touren unternehmen.
»Ich genieße den deutschen Sommer - dieses Jahr ganz besonders!« Die hohen Temperaturen erinnern ihn an heimische Gefilde, daher verbringt er jede freie Minute an der frischen Luft. Die zahlreichen Straßencafes haben es ihm besonders angetan: »Nach dem Einkaufen trinke ich gern einen Cappuccino in der Sonne und beobachte das Treiben in der Fußgängerzone.«
Mit der
beginnenden dunklen Jahreszeit findet der sympathische Hauptdarsteller auch
wieder mehr Zeit für seine anderen Hobbys: »Ich koche leidenschaftlich gern!
Selbst Spaghetti werden von mir geradezu zelebriert!« Das heißt, dass er nur
die frischesten Zutaten und Kräuter für die Bolognese-Sosse verwendet. Kein
Wunder also, dass er in seiner Wohnung - in der so gar nichts an »Das Phantom
der Oper« erinnert - häufig Freunde und Kollegen aus dem Theater mit seinen
kulinarischen Köstlichkeiten bewirtet.
Das stilvolle Ambiente seiner
heimischen vier Wände gibt ihm die Ruhe und Entspannung, die er als Ausgleich
für seine täglichen Auftritte im Palladium Theater braucht. »Wenn es die Zeit
erlaubt, entspanne ich zu Hause oft bei einem Buch.«
Ian Jon Bourg
setzt sich privat gern für wohltätige Zwecke ein. Für Karlheinz Böhms
Organisation »Menschen für Menschen« hat er das gesamte Theater mobilisiert
und als Pate eine große Spendenaktion ins Leben gerufen (Siehe Bericht im
Update OS/03, Oktober 03). Den Auftakt bildete eine große Charity-Gala am 14.
September 2003, bei der im Anschluss an die Vorstellung zahlreiche Prominente
aus Entertainment, Wirtschaft und Politik an den Verlosungen teilnahmen. Bis
Ende September hatten die Besucher des »Phantoms der Oper« Gelegenheit
»Menschen für Menschen« gemeinsam mit dem Ensemble zu unterstützen. Im
Anschluss an jede Vorstellung haben Darsteller und Theatermitarbeiter im Foyer
Geld für ihr Projekt gesammelt.
Der Erlös von 50000 Euro kommt dem
»Menschen für Menschen«-HIV-Programm zu Gute. Das gesammelte Geld wird in ein
Theaterprojekt zur Aufklärung der Menschen in Äthiopien investiert. In Rollenspielen
wird der Bevölkerung auf dem Land, die oftmals nicht Lesen und Schreiben kann,
die Ansteckungsgefahr dieser tödlichen Krankheit nahe gebracht.
Ian Jon Bourg
war überglücklich: »Als ich Almaz und Karlheinz Böhm Anfang des Jahres zu einer
Spendengala an unser Theater einlud, ahnte ich noch nicht, was für eine
großartige Aktion aus unserer kleinen Idee werden würde.«
Wenn Ian Jon
Bourg neben seinem beruflichen und wohltätigen Engagement noch etwas Zeit
bleibt oder er abends einmal nicht auf der Bühne des Palladium Theaters um Christine
Daaes Herz buhlt, trifft man ihn oft auch in der Stuttgarter Oper. »Die
Stuttgarter Oper ist berühmt! So oft ich kann, sehe ich mir eine Inszenierung
an. Leider schaffe ich das aber viel zu selten.« Der klassische Tenor liebt
aber nicht nur Opernmusik, sondern hört privat auch sehr gern Jazz. Daher
gehört der Besuch von Jazz-Konzerten genauso zu seinen Lieblingsbeschäftigungen
wie der Besuch in einem der vielen Museen oder Schlösser in und um Stuttgart.
Dennoch ist
und bleibt die Bühne sein Leben! Ian Jon Bourg freut sich jeden Tag aufs Neue,
das Phantom im Palladium Theater spielen zu dürfen. Und daran wird sich auch in
den nächsten Monaten nichts ändern.
Mandy Tiemann