Die Schöne und das Biest

-         Das deutsche Original –

 

Frankfurt, Alte Oper

20. und 21. April 2001

     

 

Die Geschichte dieses „Deutschen Originals“ unterscheidet sich nicht viel von der Disney-Version. Auch hier gibt es einen Vater mit zwei unsympathischen Töchtern, Ilse und Grete,  und einer ganz lieben Tochter, Bella. Es gibt einen Freier für Bella, der auch hier tollpatschig dargestellt wird. Sehr gut in dieser Rolle als Gustav war Martin Sommerlatte, den wir vor zwei Jahren schon gesehen hatten. Er war noch besser geworden. Die Schwestern waren auch sehr gut. Ilse (Katrin Genitheim) war einfältig und immer am Essen und Grete (Kerstin Zwanzig) aufmüpfig und geldgierig („Rosen in der Wüste“). Beide hätten gerne Gustav geheiratet, aber der hatte nur Augen für Bella („Ich bin ganz einfach der Größte“). Die Bevölkerung des kleinen Städtchens tanzte auf einem Fest („Am Rande unserer kleinen Stadt). Weil die Leute alle nur auf ihr Vergnügen aus waren, kam eine Fee (sehr schöne Stimme - Nicole Rößler) verkleidet als arme Frau vorbei, und machte darauf aufmerksam, dass viel mehr als Geld die Liebe zählen würde. Sie wurde von allen außer Bella verspottet.

 

Da bekam der Vater die Nachricht, dass sein Schiff mit seinem ganzen Vermögen gesunken sei - „Alles verloren“. Ilse und Grete fordern den Vater auf, zu retten was zu retten ist, um nur nicht arm zu werden. Er lässt seine Töchter im Städtchen zurück. Auf seinem Weg durch den Wald verirrt er sich und wird von den Gnomen der Fee zu einem verwunschenen Schloss geführt. Hier waren alle Bewohner schon lange im Bann der Fee, weil der Schlossherr, ein ursprünglich schöner Prinz, ein sehr kaltes Herz hatte. Alle versteinerten im Laufe der Jahre immer mehr und viele waren zusätzlich in Gegenstände verwandelt. Es gab hier die Gouvernante des Prinzen, Mathilde, die wieder von der großartigen Sylvia Moss gespielt wurde. Es gab Hofnarren, Wächter, einen sprechenden Stuhl, der immer meinte: „Besetzt“ und ein sprechendes, tanzendes Cello, das von Holzwürmern geplagt war. Und natürlich gab es den verwunschenen Prinzen, das Biest (Gaines Hall), der immer mehr zu Stein wurde.

 

 

In dieses Schloss schickte die Fee den verirrten Vater von Bella. Zuerst dachte er, dass hier niemand mehr lebt, aber dann erwachen nach und nach alle zum Leben - „Was denkst Du, wer Du bist?“. Er erzählt von seinem Schicksal und seinen Töchtern.

 

Das Biest hört von Bella und fordert den Vater auf, ihm innerhalb von drei Tagen Bella aufs Schloss zu schicken. Schweren Herzen willigt der Vater ein und bekommt als Belohnung noch eine große Schatzkiste mit und einen Zauberring („Siehst Du diesen Ring?“), der Bella den Weg zum Schloss zeigen würde.

 

Auf dem Schloss bereiten sich alle auf ein Fest vor, das zu Bellas Ankunft gefeiert werden soll. Mathilde singt „Das hat mir gerade noch gefehlt“.  Das Biest bekommt durch die Anwesenheit der Fee („Höre nun Biest“) wieder neue Hoffnung auf Erlösung, die er nur durch die Liebe erhalten kann.

 

 

 

Zurück im Städtchen wird der Vater freudig von seinen Töchtern begrüßt. Ilse und Grete stürzen sich auf die Schatzkiste, Bella aber sorgt sich um den traurigen Vater. Er erzählt schweren Herzens von seinem Schicksal. Ohne Zögern ist Bella bereit zu dem Biest ins Schloss zu gehen - „Ich weiß, es gibt nur einen Weg“. Sie dreht am Ring und die Fee erscheint und führt Bella zum Schloss - „Komm in die Welt der Fabeln“.

                                       

 

Freudig wird sie hier mit einem Fest der Schlossbewohner begrüßt. Ihre Angst ist gewichen, als das Biest erscheint. Ganz langsam kommt es zu zarten Annäherungen zwischen den Beiden („Wie sie lacht“). Das Biest erwacht langsam aus seiner Versteinerung, durch die Liebe zu Bella.

 

Bella ist dann schon ein Jahr im Schloss und sehr traurig, weil sie ihren Vater („Bella komm heim“) nicht mehr sehen durfte. Nur einmal wolle sie ihn noch treffen, dann würde sie für immer hier bleiben. Zögernd willigt das Biest ein und sieht sein Schicksal damit besiegelt, als Bella geht. Erschüttert sing er sein „Ich, warum ich?“ zum Ende des ersten Aktes

 

Im Städtchen wird die Sonnenwendfeier vorbereitet („Keine Angst vorm Bösen“), als Bella zurückkommt. Sofort meldet Gustav wieder seine Ansprüche auf Bella an. Er meint „Früher oder später“ wird sie meine Frau. Bella erzählt vom Biest und erntet dafür Spott. Die Bewohner machen sich mit Gewehren und Knüppeln auf, das Biest zu töten - „Holt die Gewehre“.

 

Da Gustav ihr den Zauberring abgenommen hat, macht sich Bella so auf den Weg, um dem Biest zu helfen. Die Fee hilft ihr und meint „Hör auf Dein Herz“, dann findest du den richtigen Weg.

 

Das Biest hat die Hoffnung schon aufgegeben, dass Bella zurückkommen wird und versteinert nun fast vollständig. Mathilde versucht ihm Mut zu machen. Gemeinsam singen sie „Glaub an die Zukunft“.

 

Da erreicht Bella das Schloss. Das Biest würde seine versteinerten Arme gerne um Bella schließen. Sie besingen die „Sehnsucht“ und zwei Tänzer stellen in einem „Pas des Deux“ die Träume der Beiden dar.

 

Da trifft die Meute auf dem Schloss ein. Das Biest kann nicht mehr fliehen und sich auch nicht mehr wehren.  Das wehrlose Biest wird geschlagen und bleibt schwer verletzt liegen. Bella denkt er sei tot und gesteht verzweifelt ihre Liebe. Damit ist der Fluch gebrochen und die Fee gibt ihm sein Leben zurück.

 

 

Auf der Treppe des Schlosses verwandelt sich das Biest in den strahlend, schönen Prinzen, der gemeinsam mit Bella die Zukunft beginnen will („Du“). Nachdem der Fluch gelöst ist, tanzen alle gemeinsam zum Finale - „Hört die Geschichte“.

 

Ein sehr schönes Musical mit sehr eingängigen Melodien, die man noch lange nachsummt. Die etwas andere Version – im Vergleich zu Disney – ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Die Versteinerung der Schlossbewohner, die immer mehr fortschreitet auch sehr schön dargestellt. Nachdenkliche Lieder wechseln mit lustigen Stücken ab – unbedingt ansehen!!!!!

 

 

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