Sunset
Boulevard
- Musical
von Andrew Lloyd Webber -
Niedernhausen, 10.01.1998 – 15.00 Uhr
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Handlung: Joe Gillis Leiche
schwimmt im Swimmingpool des Gartens einer Villa am Sunset Boulevard. In
einer Rückblende wird seine Geschichte erzählt, die sechs Monate zuvor
begann: Auf der Flucht vor
Steuerbeamten, die ihm das Auto pfänden wollen, gerät der erfolgslose
Drehbuchautor Joe Gillis in die Villa der einst gefeierten Stummfilmdiva
Norma Desmond. Sie lebt hier in völliger Abgeschiedenheit mit ihrem Butler
Max von Mayerling, der, wie Gillis später erfährt, ihr Entdekcer, der
Regisseur ihrer frühen Filme und ihr erster Ehemann war. In alten Zeiten verharrend, betreut
er die inzwischen in die Jahre gekommene Diva. Gillis wird empfangen, weil
man ihn für einen Vertreter der Bestattungsfirma hält, denn das geliebte
Haustier der Diva, ein Schimpanse, ist gestorben. |
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Als Norma Desmond hört, dass Gillis Drehbuchautor ist, beauftragt sie ihn mit der Bearbeitung eines Stummfilmdrehbuches – einer Version von „Salome“ -, das sie selbst verfasst hat. Sie ist beseelt von dem Gedanken einer triumphalen Rückkehr auf die Leinwand und nimmt nicht zur Kenntnis, dass sich die Zeiten geändert haben. Gillis weiß zwar,
dass das Buch indiskutabel ist, aber ihn lockt das Honorar und das kleine
Zimmer über der Garage, das er bewohnen darf. Allmählich aber
vereinnahmt die reiche, exaltierte
Norma ihn ganz für sich. Joe Gillis kann nicht nur ein ungewohntes
Luxusleben führen, sondern auch in ein Zimmer in der Villa umziehen. Norma
hat sich in den jungen Mann verliebt und will mit ihm eine intime
Silvesterfeier begehen. |
Helen Schneider und
Yngve Gasoy-Romdal |
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Joe flüchtet jedoch aus der Zweisamkeit in den Kreis seiner fröhlichen Freunde. Dort erreicht ihn ein Anruf von Butler Max, dass Norma einen Selbstmordversuch begangen habe. Bestürzt eilt Joe zu ihr zurück und nimmt sie in seine Arme. Auch sonst
scheinen sich die Wunschträume von Norma zu erfüllen, denn es erreicht sie
ein Anruf eines bekannten deutschen Regisseurs, Cecil B. DeMille, der schon
früher Normas Filme inszeniert hat. Norma lässt sich von Max ins Studio
fahren. Einige alte Mitarbeiter erkennen sie und bereiten ihr einen
ehrenvollen Empfang. Aber niemand getraut sich zu sagen, dass man nicht sie,
sondern lediglich ihr altes pompöses Auto für den Film haben wollte. Auf dem
Studiogelände begegnet Joe der jungen Autorin Betty Schaefer, die bei einem
Drehbuchauftrag mit ihm zusammenarbeiten möchte. |
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Freudig stürzt er
sich in die neue Aufgabe, allerdings muss er sich für die Treffen mit Betty aus
der Villa schleichen. Betty verliebt sich in ihn. Zufällig erhält
Norma Kenntnis von der Arbeit, die Joe Gillis mit Betty Schaefer verbindet.
Sie ruft die junge Frau an und macht ihr klar, dass Gillis von ihr
ausgehalten werde. Joe bekommt das Gespräch mit, bestätigt die Situation und
schlägt Betty vor, sich selbst davon zu überzeugen. Betty kommt und
hofft, Joe überzeugen zu können, mit ihr ein neues Leben zu beginnen. Doch
Joe, uneinig mit sich selbst, weist Betty zynisch zurück. Enttäuscht wendet sie
sich von ihm ab. Aber auch Joe
Gillis ist angewidert von seiner Verstrickung in Verlogenheit und Heuchelei.
In einer Auseinandersetzung mit Norma führt er ihr schonungslos von Augen,
dass sie in einer Scheinwelt lebe, nie wieder eine Filmchance erhalten werde
und dass er es leid sei, von ihr ausgehalten zu werden. |
Yngve Gasoy-Romdal und Barbara Wallner |
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Ganz in der Pose
des stolzen Stars fordert Norma ihn auf, bei ihr zu bleiben. Als Joe sich
nicht umstimmen lässt, droht Norma, sie werde sich erschießen. Doch Joe
ignoriert ihr dramatisches Getue und verlässt das Haus. Norma hebt ihre Pistole und schießt auf ihn. Tödlich getroffen stürzt Joe ins Schwimmbecken. Die Verhaftung von Norma in ihrer Villa wird zum letzten großen Auftritt vor den Blitzlichtern der Reporter und den Kameras der Wochenschauen. Die Besetzung an
diesem Nachmittag: Norma Desmond -
Carola
Kaith Joe Gillis -
Yngve
Gasoy-Romdal Max von Mayerling -
Norbert
Lamla Betty
Schaefer -
Barbara
Wallner |
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Uns hat diese
Vorstellung sehr gut gefallen. Das Musical hatte uns dermaßen in seinen Bann
gezogen, dass wir am liebsten gleich noch eine Vorstellung gesehen hätten. Yngve
Gasoy-Romdal war zu der Zeit noch ganz neu in Deutschland, aber er hat uns
durch sein Können sofort überzeugt. Okay, vielleicht ist seine Aussprache für
das Orchester manchmal etwas zu feucht, aber sein „Sunset Boulevard“ ist für
uns noch immer unvergessen. Es ist sehr
schade, dass dieses faszinierende Musical derzeit in Deutschland nicht
aufgeführt wird, aber der Modetrend sind ja eher inhaltslose Tanzstücke – was
ich sehr bedaure. Besonders dann, wenn ich mir diese tolle Aufführung ins
Gedächtnis zurückrufe. G.K. Januar 2005 |
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<<< Zur Seite von Gaines Hall, der die Rolle des Joe Gillis auch
viele Male gespielt hat >>>