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Auf den Spuren König Ludwigs:

 

Wie man es schaffen kann, in nur 2 1/2 Tagen

vier Schlösser, eine Burg, einen Berg, eine Insel
und ganz viele Erinnerungsstätten zu besuchen !

 

Mein Bericht über unsere Fahrt vom 29. – 31.03. 2007 nach Füssen

 

 

Donnerstag, 29. März 2007

 

06.00 Uhr

Wir starten in unseren Kurzurlaub nach Füssen. Die Fahrt durch den Spessart und die Autobahnen ist verhältnismäßig störungsfrei – keine Staus.

In Memmingen verlassen wir den gewohnten Weg und nehmen die A 96 in Richtung München – wir wollen dieses Mal einen Abstecher an den Starnberger See machen und uns die Todesstelle von Ludwig II und die Schlösser Berg und Possenhofen ansehen.

 

11.00 Uhr

Wir sind am Starnberger See angekommen – viel Verkehr, viel Lärm – nicht so wirklich gemütlich ist unser erster Eindruck.

                       

Wir suchen den Ort Berg und das dazugehörende Schloss – finden aber nur ein Hotel „Schloss Berg“ und eine Votivkirche, die nichts mit der Kirche zu tun hat, die wir suchen.

 

Wir fahren weiter am See entlang und machen Station in Leoni. Hier finden wir ein schmiedeeisernes Gartentor, das sehr viel Ähnlichkeit mit den alten Abbildungen hat. Wir wandern durch den dahinterliegenden Schlosspark und finden dann auch die Votivkirche und das Kreuz im Wasser. Hier also soll der gute Schwimmer Ludwig ertrunken sein? Das Wasser ist heute höchstens 50 cm tief – selbst bei Wasserhochstand ist das hier nicht tiefer als einen Meter. Ertrinken scheidet als Unfallursache also ganz sicher aus. Merkwürdig an dieser Stelle zu stehen – alles sieht genau so aus, wie es in den Büchern beschrieben wurde.

 

Wir gehen also den Weg in umgekehrter Richtung, den Ludwig auf seinem letzten Spaziergang gegangen sein muss. Der Kies knirscht genau so wie in der Anfangsszene im Musical L. Der weitere Weg zum Schloss ist uns aber durch einen Bretterzaun versperrt.

 

Also gehen wir den Weg durch den Park wieder zurück und kommen wieder an das Tor, an dem angeblich eine Kutsche auf den König gewartet haben soll, um ihn nach seiner Flucht aus Schloss Berg ins Ausland zu bringen. Ich glaube daran nicht, denke eher, dass Ludwig erkannte, was man mit ihm vor hatte und diesem unwürdigen Leben lieber selbst ein Ende setzen wollte, indem er sich im See ertränkte. Man kann so gut seine Gedanken verstehen, wenn man überlegt, dass aus seinem Schloss ein Gefängnis gemacht wurde.

>>> Fotos vom Kreuz im See

  

12.00 Uhr

Wir fahren wieder zurück nach Starnberg und dann weiter am anderen Ufer des Starnberger Sees nach Possenhofen. Diese Seeseite wirkt gemütlicher, die Straße verläuft auch näher am Ufer. Wir kommen durch Feldafing, sehen auch den Bahnhof, an dem so viele berühmte Gäste von Sisi und Ludwig angekommen sein müssen. Possenhofen finden wir sehr schnell, aber das Schloss, in dem Sisi gelebt hat, können wir nicht erkennen.

 

Aber wir finden den Weg zur Roseninsel. Schön ist es hier am See. Der weitläufige Park mit den großen Bäumen, die Schwäne im See und gar nicht weit vom Ufer die Roseninsel. Man kann das kleine Sommerschloss darauf gut erkennen – übersetzen können wir leider nicht. In der Vorsaison gibt es noch keine Ausflugsschiffe. Sicher liegt hier nach normalen Wintern sonst noch der Schnee.

Auf der anderen Uferseite können wir die Votivkirche erkennen und die Stelle mit dem König Ludwig-Gedenk-Kreuz im Wasser. Den Weg über den See bis zur Roseninsel ist Ludwig oft mit seinem Dampfkahn „Tristan“ gefahren. Man konnte ihn auch fast noch auf der Insel erahnen, wie er da zwischen den vielen Rosen spazieren gegangen sein muss. Ein schönes Fleckchen Erde ist das hier.

>>> Fotos der Roseninsel   

 

Auch uns hat es gut gefallen und so machen wir im nahegelegenen Strandbad eine kleine Mittagspause. Bisher war das Wetter schön, aber während wir da sitzen, geht ein heftiger Schauer nieder. Als wir dann wieder aufbrechen, scheint auch wieder die Sonne.

 

Wir fahren am See entlang bis nach Seeshaupt und sehen hier den alten Gasthof  „Zur Post“. Hier hat Ludwig nach seiner Entmachtung als Gefangener zum letzten Mal Rast mit seiner Kutsche gemacht. Aussteigen durfte er nicht, aber die Wirtin durfte ihm ein Glas frisches Wasser an die Kutsche bringen. Den Gasthof gibt es noch und man hat offensichtlich mit der Geschichte Geld verdient – das Gebäude ist riesig.

 

Wir verlassen den Starnberger See und fahren durch das Alpenvorland in Richtung Schwangau. Die Landschaft zwischen Seeshaupt und Schwangau  nicht so, dass wir unbedingt bleiben müssten. Füssen und der Königswinkel gefallen uns doch besser J.

 

15.00 Uhr

Wir erreichen unser Hotel „König Ludwig“ in Schwangau. Wir haben die Suite für 5 Personen ergattert – Platz ohne Ende, Betten zum Aussuchen, Küche, Bad, Toilette, Wohnzimmer, Kinderzimmer. Nein, wir sind nicht mit der Familie da! Susi und ich sind alleine gereist!

16.00 Uhr

Eigentlich ist ja noch Zeit etwas zu unternehmen, aber da noch März ist, schließen die Schlösser jetzt schon um 16.00 Uhr.  Das rentiert sich heute also leider nicht mehr, aaaaaber wir können noch den letzten Bus zur Bergfahrt ergattern und haben noch fast eine Stunde Zeit, uns von der Marienbrücke aus Schloss Neuschwanstein anzusehen. Je mehr man sich mit dem  Thema „Ludwig“ beschäftigt, um so mehr möchte man gesehen haben. Wir waren nun schon so oft hier, aber wir finden immer noch etwas, was wir bisher nicht entdeckt hatten. Dieses Mal ist es ein kleiner Seitenweg, von dem aus man einen ganz neuen Blick auf die Marienbrücke und das Schloss hat.

>>> Auf der Marienbrücke

 

17.00 Uhr

Wieder zurück im Tal. Wir fahren zum Festspielhaus Neuschwanstein und wollen uns selbst überzeugen, wie es hier nun aussieht. Der erste Eindruck: Es ist alles für die Premiere vorbereitet. Überall hängen die neuen Plakate, aber dann merken wir schnell, dass das auch schon alles ist. Die ganze Anlage wirkt ungepflegt. Der Rasen müsste gesäubert werden, es gibt keine Blumen und die Wege müssten gekehrt werden.

Allerdings: Die Schranke am Parkplatz funktioniert noch und da man ja sonst nirgends straffrei ein Auto abstellen kann, fahren wir auf das Gelände. Nur werden wir hier die kostenlosen 30 Minuten bleiben, denn jede Minute länger würde schon die Mindestparkgebühr von 3 Euro kosten.

Wir haben hier im Festspielhaus Neuschwanstein seit dem Jahr 2000 schon so viele schöne Stunden verbracht, aber der Eindruck jetzt deprimiert nur noch. Alles wurde so stehen oder liegen gelassen, wie es am letzten Arbeitstag stand. Eigentlich sieht es aus, als wäre alles noch wie immer, nur dass die Menschen fehlen. Ich erinnere mich an solche Endzeit-Filme, wo man sich das Szenario nach einem Nuklearkrieg so vorgestellt hat – die Gebäude unbeschädigt, aber die Menschen tot. Die Schattenfiguren geben dem Ganzen dann noch ein gespenstiges Aussehen.

Auch als wir um das Gebäude herumgehen, ist niemand zu sehen. Alles ist leer, verlassen, aber eigentlich so, als könnte im nächsten Moment alles anders sein und alles wieder mit Leben erfüllt werden. So als könnten gleich alle um die Ecke kommen und „Versteckte Kamera“ rufen!

Ich fühle mich in dieser Umgebung nicht wohl. Das zieht runter und macht traurig und ich kann nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die aus Geldgier oder Unvernunft (oder warum auch immer!) aus so einem Haus eine solche Ruine machen!!

Wir verlassen den tristen Ort nach ungefähr einer halben Stunde wieder. Außer einem einsamen Pförtner und einem Mann vom Sicherheitsdienst, der gerade seinen Dienst angetreten hat, ist uns keine Menschenseele begegnet.

Dass es auch andere Leute gibt, die nicht einsehen, dass man für nichts 3 Euro Parkgebühr bezahlen soll, konnten wir bei der Ausfahrt sehen. Die Grünfläche neben der Schranke wurde anscheinend schon regelmäßig zur Ausfahrt genutzt. Ich kann es verstehen!!!

>>> Fotos vom verlassenen Festspielhaus

  

17.30 Uhr

Wir beschließen, dass wir den Abend nicht im Hotel verbringen wollen, sondern Füssen erkunden und mal einen ausgiebigen Stadtbummel machen. Die Idee an sich ist gut, nur werden in Füssen pünktlich um 18.00 Uhr die Geschäfte geschlossen und spätestens um 18.30 Uhr wurden auch die Bürgersteige hochgeklappt und es war kein Mensch mehr auf der Straße.

In einem kleinen Gasthaus haben wir dann noch was gegessen und waren pünktlich zu den Abendnachrichten im Hotel. Okay, dann also nicht! Dass hier dermaßen tote Hose herrscht, hatten wir bei den vorhergehenden Fahrten nicht bemerkt, denn da waren wir ja immer im Musical gewesen!

 

20.00 Uhr

Wir sitzen vor dem Fernseher und trinken ein Tässchen Sekt J (es gab keine Gläser in unserem Zimmer) und gedenken der guten, alten, schönen Zeiten!

 

Freitag, 30. März 2007

 

08.00 Uhr

Frühstück! Heute Abend wäre die erste Vorstellung gewesen. Ich hatte mich so drauf gefreut! Nun ja, es nutzte alles nichts. Wir wollten unseren Aufenthalt trotz allem genießen.

 

08.30 Uhr

Das Wetter war herrlich. Morgens noch recht kühl mit leichtem Nachtfrost, aber es versprach ein schöner Tag zu werden. Bei dem Wetter sollte man eigentlich auf einen Berg steigen/fahren. Das wollen wir auch, aber leider fährt die Tegelbergbahn so früh noch nicht. Also fahren wir unsere gewohnte Route nach Linderhof. Eine herrliche Fahrtstrecke ist das, besonders am Plansee entlang bekommt man Urlaubsstimmung. Der See liegt ganz ruhig im ersten Sonnenlicht. Es gibt außer ein paar Anglern und ganz wenigen Touristen nur himmlische Ruhe.

Wir steigen aus und genießen die frische Luft und die herrliche Aussicht. Aber auch hier merkt man schon etwas von der Erderwärmung. Der See hat nicht viel Wasser. Eigentlich müsste doch gerade jetzt, wenn die Schneeschmelze begonnen hat, der See gut gefüllt sein. An einer Stelle können wir auf dem Seegrund ca. 30 Meter da trockenen Fußes laufen, wo sich sonst nur Wasser und Fische befinden.

Auch an diesem wunderschönen, grünen See wollte Ludwig noch ein Schloss bauen. Er wusste wirklich wo es schön ist! „Dass es ein chinesischer Tempel werden sollte, darüber hätten wir aber noch mal reden müssen, Ludwig!“

Die Straße nach Linderhof führt durch den Ammerwald. Eine landschaftlich sehr schöne Strecke. Hier könnte man eigentlich überall aussteigen und wandern. Es gibt rechts und links der Straße so viel zu entdecken.

Irgendwie genießen wir das heute alles mehr als sonst, weil wir wissen, dass es nun sicher lange dauert, ehe wir wieder einmal hierher kommen werden.

>>> Fotos vom Plansee

 

10.00 Uhr

Kurz vor Zehn kommen wir auf dem Parkplatz an. Auch hier ist alles noch ruhig und auf Winterbesucher eingestellt. Der Parkplatzwärter ist noch nicht da – uns bedient ein Automat L.

Sehr viele deutsche Besucher sind heute nicht da. Es gibt viele Spanier und Osteuropäer.

Wir ergattern noch Tickets für eine englische Führung, weil wir nicht über eine Stunde auf eine deutsche Führung warten wollen.

 

Es ist aber dann trotzdem enttäuschend. Linderhof im Winter rentiert sich nicht. Alle Statuen waren verpackt in hölzerne Klo-Häuschen (so sehen diese Gebilde jedenfalls aus J), die Kübelpflanzen waren im Winterquartier, weder die Grotte noch die anderen Gebäude im Park waren zu erreichen, weil alle Wege gesperrt waren. Der englische Führer hat seine Sache ganz gut gemacht, aber Ludwig doch ziemlich verrückt aussehen lassen.

>>> Fotos Linderhof

 

11.00 Uhr

Alles erledigt, wir können wieder gehen, weil es nicht mehr zu sehen gibt. Bei den Andenkengeschäfte schauen wir aber noch vorbei. Die Welt ist manchmal schon sehr klein! Der Besitzer von dem einen Laden kennt Gelnhausen – er war sogar schon mal da.

 

12.30 Uhr

Wir erreichen die Talstation der Tegelbergbahn. Dieses herrliche Wetter muss man einfach ausnutzen und die Sicht auch von einem Berg aus genießen! Schon die Fahrt mit der Gondel eröffnet uns einen unvergleichlichen Ausblick. Auf dem Gipfel liegt dann aber noch so viel Schnee, dass wir uns mit unseren Turnschuhen nicht getrauen weiter wegzugehen. Das Panorama mit den schneebedeckten hohen Bergen kann man aber auch schon von der Terrasse der Bergstation sehr schön genießen. Wir genießen die Sonne und essen eine kleine Mahlzeit. Merkwürdiger Weise ist es hier oben billiger als unten im Tal !??

>>> Fotos vom Tegelberg

 

14.00 Uhr

Wir fahren wieder ins Tal. Irgendwie lässt mich bei dem Ausblick der Gedanke nicht los, dass es doch eigentlich nach Pfronten und damit auch zur Burg Falkenstein gar nicht so weit sein kann. Ein Blick auf die Karte zeigt uns, dass es höchstens 20 Kilometer sein werden. Wir starten also in Richtung Pfronten und wollen uns den Berg mal ansehen, auf den Ludwig geplant hatte, eine mittelalterliche Burg zu bauen.

 

14.30 Uhr

Wir haben die Zufahrt zur Burg gefunden, aber ehrlich gesagt, macht mich diese schmale steile Straße und die vielen Schilder hier unten etwas ratlos. Da steht, dass man die ersten 10 Minuten einer Stunde nur zu Tal fahren darf und von 15 bis 55 einer jeder Stunde bergauf fahren darf. Die Straße ist dann auch noch gebührenpflichtig – und verschluckt ohne Reaktion einige Euro *grrr*

Susanne will unbedingt zur Burg Falkenstein und wenn ich nicht fahre, dann will sie selbst

fahren. Okay, diese Drohung hat gewirkt. Mit feuchten Händen und ganz viel Respekt vor der

engen und wirklich sehr steilen Straße quäle ich den kleinen blauen Ludwig hinauf. Der ca. 2

Kilometer lange Weg schlängelt sich in Serpentinen ganz eng am Berg entlang und jeweils

mit einer Haarnadelkurve wird die Richtung wieder gewechselt. Sehen kann man nicht, wie

hoch man schon geklettert ist, weil die Bäume die Sicht verdecken.

Obwohl extra vor Gegenverkehr gewarnt worden war, hatten wir Glück und es ist uns kein Auto begegnet. Oben warten aber schon drei Wagen, dass die Ampel auf Grün schaltet und die Zeit der Talfahrt beginnen kann.

Wir fahren weiter bis zu dem Hotel, das sich unmittelbar unterhalb der Burg befindet. Die Autos, die hier parken, sind meist Nobelkarossen mit Münchner Kennzeichen. Susanne geht noch ein paar Schritte zu einem Türchen, durch das man den letzten Anstieg zur Burg erreichen kann. Leider rennt uns aber die Zeit davon und unsere Schuhe sind auch nicht für Bergtouren geeignet, deshalb lassen wir es bei ein paar Fotos bewenden und fahren wieder bergab.

Die anderen drei Fahrzeuge warten immer noch, dass die Ampel umschaltet. Wir stellen uns dazu und warten auch. Als es 10 Minuten nach immer noch nicht umgeschaltet hat, entschließt sich die Gruppe zu fahren. Blödes Gefühl, weil man nicht weiß, warum die Ampel nicht geschaltet hat und ob nicht vielleicht doch noch ein Auto entgegen kommt. Es kommt keines und ich bin wirklich heilfroh, diese merkwürdige Auffahrt wieder verlassen zu können. Ludwig wusste schon, warum er da oben bauen wollte. Man hat eine herrliche Fernsicht und bekommt so schnell keinen Besuch *g*

>>> Fotos Burg Falkenstein

 

15.30 Uhr

Wir sind wieder einmal auf dem Parkplatz unterhalb von Schloss Hohenschwangau angekommen. Leider hat sich aber die ganze Hetzerei nicht gelohnt, weil der Kartenkiosk bereits geschlossen ist. Also auch heute keine Besichtigung der beiden Schlösser mehr! Wir klettern trotzdem zum Schloss Hohenschwangau hinauf und besichtigen das, was wir schon oft besichtigt haben J. Allerdings ist die Fassade inzwischen frisch gestrichen worden und leuchtet wieder in kräftigen Gelb. Der Garten wurde auch renoviert, ist aber noch nicht ganz fertig.

Weil wir zwar schon sehr oft hier waren, aber noch nie am Alpsee waren, holen wir das heute nach. Der Alpsee liegt direkt unterhalb von Hohenschwangau. Ein sehr schöner See und viel größer als man ihn erwartet hätte. Hier hat Ludwig immer geschwommen und hier wollte er seine Flugmaschine hinbauen lassen – den Pfauenwagen, der von einem Ballon an Seilen über den See gezogen werden sollte.

Doch, ich kann mich nur wiederholen: Ludwig wusste, wo es schön war und hat sich die schönsten Eckchen ausgesucht!

>>> Schloss Hohenschwangau

 

17.00 Uhr

Ein neuer Versuch, in Füssen mal einen Einkaufsbummel zu machen! Und es gelingt uns sogar! Gefunden haben wir leider nichts, aber immerhin haben wir die Stadt auch mal mit geöffneten Geschäften erleben dürfen.

Auf dem Weg durch die Stadt begegnet uns dann zufällig Alexander Kerbst, der auch auf Einkaufstour zu sein scheint. Er erkennt uns auch wieder und freut sich, dass es treue Fans gibt, die trotz allem noch nach Füssen kommen. Er lädt uns auch gleich zu „Schwansinn“ am Sonntag ein, aber das müssen wir leider absagen, weil wir da schon wieder zuhause sein werden.

 

18.30 Uhr

Zurück im Hotel essen wir die eingekauften Käsebrote und ruhen die müden Füße ein bisschen aus. Wir haben beschlossen, bei Dunkelheit noch mal zu den Schlössern zu fahren und endlich einmal richtige Nachtbilder zu machen.

 

20.30 Uhr

Die Dunkelheit zieht finstere Gestalten an: uns! Wir fahren wieder zum Parkplatz beim Schloss Hohenschwangau, wo um diese Zeit alles leer und verlassen ist. In den Hotels brennt zwar noch Licht, aber auf der Straße sieht man kaum noch jemanden.

Wir klettern im Dunkeln den Weg zum Schloss Hohenschwangau hinauf. Das Schloss ist hell erleuchtet, aber der Weg ist dunkel und in jeder Ecke raschelt es. Wir helfen einem Frosch über die Straße, der auf dem Weg zum See ist J und Susanne erschreckt mit dem Blitzlicht der Kamera einen Dachs – sonst ist es still. Sicher fallen wir den Überwachungskameras auf, aber da wir ja nur „gucken wollen“, lösen wir keinen Alarm aus!

Susanne würde zu gerne auch noch nach Neuschwanstein wandern, aber da weigere ich mich standhaft. Der Weg ist mir zu weit und zu dunkel!

 

22.00 Uhr

Mit einem Tässchen Sekt beenden wir den schönen Tag. Morgen müssen wir schon wieder packen und abreisen L.

 

 

Samstag, 31. März 2007

 

08.00 Uhr

Frühstück, kurze Besprechung unserer Zeitplans für heute und dann gleich zum Auschecken an die Rezeption.

 

09.00 Uhr

Heute sind wir früh genug da und können uns gelassen auf unsere Führung durch Neuschwanstein einstellen. Wir fahren wie immer mit dem Bus zur Marienbrücke und haben dann noch ausreichend Zeit, alles um das Schloss herum gemütlich zu erkunden. Leider ist das Wetter an diesem Morgen gar nicht gut. Es regnet und als wir oben sind, können wir im Tal gar nichts erkennen, weil die Wolken so tief hängen.

 

10.15 Uhr

Führung durch Neuschwanstein mit einem Führer, der so wenig Ahnung hat, wie noch keiner vorher und der uns durch manche Räume einfach nur durchlotst. Wir erfahren nichts über die Gemälde und auch die moderne Rufanlage für die Dienerschaft wird einfach ignoriert. Traurig finden wir das!! Wenn diese Führung als erste Führung mitmacht wird sicher kein Interesse geweckt.

 

11.00 Uhr

Wir sind schon wieder auf dem Rückweg ins Tal, aber vorher haben wir noch einmal im Souvenir Shop zugeschlagen. Wer weiß, wann wir wieder einmal hierher kommen können!

 

Eigentlich könnten wir uns jetzt gemütlich auf die Reise in Richtung Leinfelden begeben – eigentlich! Wäre nicht Susanne mit dabei, die sich in den Kopf gesetzt hat, dass sie Schloss Berg noch nicht gesehen hat und man das doch nun sofort und auf der Stelle noch erledigen muss.

 

Ich gebe nach (wie immer *grrr*) und so fahren wir noch mal die über 90 Kilometer zum Starnberger See und suchen nach Schloss Berg – dem Schloss, auf dem Ludwig sehr oft die Sommermonate verbracht hat und das genau gegenüber vom Elternhaus (-schloss) von Sisi liegt.

 

Auch nachdem wir Passanten gefragt haben, werden wir nur wieder zum Hotel „Schloss Berg“ geschickt. Das hat aber so überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem Schloss auf den alten Abbildungen.

 

13.00 Uhr

Wir begeben uns nun zu Fuß weiter auf die Suche. Irgendwo muss das Schloss doch stehen. Es wird erwähnt, dass es baulich verändert wurde, aber dass es noch heute als Sommersitz des Chefs des Hauses Wittelsbach existiert.

 

Irgendwann finden wir dann zufällig eine Klingelanlage, auf der außer türkischen Familiennamen auch ein Klingelschild mit der Aufschrift „Schloss“ zu finden ist.

 

Bei genauerem Hinsehen können wir hinter der hohen Mauer und den dichten Büschen und Bäumen auch Schloss Berg erkennen. Es ist inzwischen blassrosa gestrichen und hat nur wenig Ähnlichkeit mit dem Schloss auf den alten Fotos und Gemälden. Aber anhand des Lageplanes passt doch alles ganz genau!

>>> Fotos Schloss Berg

 

13.30 Uhr

So, nun können wir uns endlich auf den Weg nach Leinfelden begeben. Das ist eine Strecke von über 200 Kilometer und da viel Verkehr herrscht, ist es auch schon nach 17.00 Uhr als wir uns dort mit unseren Freunden treffen können.

 

G.K. – 30.04.2007

 

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