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Musical-Gala Ludwigsburg 2006

 

Forum am Schlosspark 20. Mai 2006

 

mit:

Kreisjugendorchester Ludwigsburg unter Leitung von Roland Haug

 

             

und Kevin Tarte,  Janet Marie Chvatal,  Marc Gremm  und  Kaatje Dierks

 

Wie immer: Ich beschreibe hier meine ganz persönlichen, subjektiven Eindrücke. Ich möchte damit niemanden ärgern oder beleidigen, ich schildere einfach nur das, was ich in dem Moment empfunden habe!!

 

Schon seit Dezember 2005 stand für uns fest, dass wir zu dieser Gala nach Ludwigsburg fahren würden – Kevin Tarte und Marc Gremm in einem Konzert zusammen musste einfach gut werden! Über die „musicalfriends“ haben wir dann auch die Karten erhalten. Nachdem wir am Wochenende zuvor noch in Füssen „Ludwig²“ mit Marc und Janet sehen konnten, freuten wir uns natürlich besonders, die Beiden auch einmal mit anderen Titeln bzw. Rollen zu erleben.

 

Das Wetter? – wie immer wenn wir fahren, gibt es Zwischenfälle. Das gehört so langsam schon dazu. Dieses Mal waren es Unwetterwarnungen über ganz Deutschland – Gewitter, Sturm und Hagel waren angekündigt und zogen auch planmäßig auf.

 

Das Forum am Schlosspark in Ludwigsburg liegt gegenüber dem Schloss auf der anderen Seite des barocken Schlossparks. Eigentlich eine sehr schöne Lage, aber an diesem Wochenende war der Parkplatz und damit die Sicht auf den Park verbaut – ein Rummelplatz war an dieser Stelle und wir mussten erst mal einen Parkplatz suchen und finden!

 

Da wir noch recht früh waren, konnten wir zusammen mit Anja und Karin noch gemütlich einen Kaffee in dem Restaurant im Forum trinken, obwohl dort Gäste, die mehr verzehrten als einen Kaffee, lieber gesehen wurden L.

 

Der „Theatersaal“ im Forum ist der größte der verschiedenen Säle in diesem Gebäude. Eigentlich recht modern gebaut, aber trotzdem der Architektur des Schlosses angepasst. Leider passte die Klimaanlage (falls es überhaupt eine gibt) nicht zu dem Wetter und den vielen Leuten im Saal. Die Luft war stickig, heiß und ohne Sauerstoff und das verschlimmerte sich mit der Zeit auch noch. 

 

Die Bühne im großen Saal war mit Stühlen zugestellt, auf denen das Kreisjugendorchester Platz nehmen würde – 86 Jugendliche, die zu einem Blasorchester vereint sind – alle in schwarze Hosen und weiße Hemden/Blusen gekleidet.

 

Mit einer kurzen Einleitung wurden wir begrüßt und das umfangreiche Programm begann:

 

Mit Fantasia begann das Kreisjugendorchester – sehr gut vorgetragen und ein schöner Einstieg in die Welt der Musicals.

Die vier Protagonisten betraten danach die Bühne – Kaatje Dierks und Kevin Tarte von der linken Bühnenseite und Janet Chvatal und Marc Gremm von der rechten Seite. Sie wurden mit stürmischen Applaus begrüßt. Das Eröffnungslied war „There’s no business like show business“ aus dem Musical „Annie get your gun“ von Irving Berlin.

 

Mit “A whole new world” aus dem Disney-Film “Aladdin” übernahmen dann Kaatje und Kevin die Mikrofone. Leider stellte sich erst später heraus, dass Kevin’s Mikro Probleme machte und so klang seine Stimme im ganzen ersten Teil dünner als wir es von ihm gewohnt sind.

 

In die Zeit der Französischen Revolution versetzte uns danach Marc Gremm mit dem Titel „Sterne“ aus „Les Misérables“. Unheimlich stark und eindrucksvoll vorgetragen und mit viel Beifall belohnt.

Janet Marie Chvatal wagte sich danach an eines unserer „Angst-Lieder“ J. Fast Jede traut sich zu diesen Titel zu singen, aber die allermeisten sollten das lieber bleiben lassen!!! – „Ich gehör nur mir“ aus „Elisabeth“.  Was da schon für schräge, schrille Töne zu hören waren! Anders bei Janet. Sie hat mit ihrem weichen Sopran alle Hürden gemeistert und auch beim letzten Ton (endlich wieder einmal) den Gänsehauteffekt erzeugt. Große Klasse, Janet! Das sehr schöne Kostüm im Sisi-Stil ergänzte den Vortrag sehr gut.

 

Auch das folgende Lied „Wenn ich tanzen will“ aus dem gleichen Musical war sehr gut vorgetragen von Kaatje und Kevin. Auch Kaatje war in ein passendes Kostüm geschlüpft.

Ohne Pause ging es weiter mit „Anthem“ aus „Chess“, das Kevin trotz defekten Mikros sehr gut gesungen hat.

 

In die Welt König Ludwig II. und das Musical „Ludwig²“ entführten uns dann Marc und Janet. Marc hatte eine ähnliche Uniform an wie als Ludwig und so konnten alle die Gefühle des bayerischen Königs auch besser nachvollziehen, der uns von seinen „Geliebte Berge“-n erzählte, die auf einen traurigen König blicken. Auch Janet war nicht wirklich glücklich, als sie als Sisi auf der Roseninsel auf „ihren“ Ludwig wartete und über eine traurige Liebe nachdachte – „Rosenkavaliere“. Etwas Hoffnung kam auf, als Beide von „In Palästen geboren“ und ihrer Kinderzeit mit den Kinder-Drachen Adler und Möwe erzählten – leider gab es aber auch hier kein Happy-End.

 

Das Kreisjugendorchester spielte danach ein Medley auf dem Musical „Starlight Express“. Aber nicht nur Solo-Stücke wurden von dem KJO gespielt – sie begleiteten auch die vier Gesangs-Solisten bei ihren Vorträgen – keine Musik vom Band also, sondern alles live!

 

Kaatje Dierks sang danach ihre Version von „Gold von den Sternen“ aus dem Musical „Mozart!“. Mir fehlte bei diesem Vortrag etwas das märchenhafte Erzählen, das doch eigentlich in diesem Lied ausgedrückt wird.

 

Danach Kevin mit „Why God, why?“ aus “Miss Saigon”. Sehr gut vorgetragen von Kevin – man konnte den Schmerz des Soldaten Chris nachvollziehen, der an seinem letzten Abend in einem fremden Land seine große Liebe kennen lernt. Leider störte auch hier das defekte Mikro etwas den Genuss.

 

Zum Ende des ersten Teil wartete dann etwas Besonderes auf die Zuschauer: ein Ausflug in den Untergrund von Paris. Paris? Lebte Graf Krolock auch in Paris? Oder war es doch Mr. Hyde auf der Bühne? Aber der lebte doch auch nicht in Paris, oder?

Ja, ich lästere – aber wahrscheinlich bin ich die Einzige in dem ganzen Saal, der dieser Vortrag von „Phantom der Oper“ nicht wirklich gefallen hat. Janet als Christine konnte ich mir noch sehr gut vorstellen – sie trug ein sehr interessantes, sehr sexy Kostüm, das etwas an Christines Garderobe erinnerte. Aber Kevin als Phantom mit einem grauen Pelzumhang erinnerte mich einfach zu sehr an Krolock J - oder vom Umhang her noch mehr an Mr. Hyde. Auch seine Art zu singen passte eher zum Vampir-Grafen. Und als er am Ende des Stückes auch noch die Vampirzähne zeigte und Janet damit biss, jubelte der ganze Saal und war begeistert von diesem Gag.

 

Danach war ungefähr eine halbe Stunde Pause, die wir draußen an der frischen Luft verbracht haben. Dort konnte man sehen, dass inzwischen die Gewitterfront drüber gezogen war.

 

Nach der Pause ging es mit dem KJO weiter, die mit dem Titel „Fate of the Gods“ von Steven Reinecke. Ein sehr interessantes Lied, das von dem großen Orchester sehr gut vorgetragen wurde.

Danach erlebten wir einen Ausflug in die Welt der Oper – oder besser gesagt, in die Welt der Opernstimme. Kevin sang den Titel „Granada“. Da inzwischen bemerkt worden war, dass sein Mikro einen Defekt hatte und er ein neues bekommen hatte, konnten wir seine Stimme nun auch wirklich voll genießen.

 

Französische Chansons von Edith Piaf trug danach Kaatje Dierks vor. Sie erschien auch im schlichten schwarzen Kleidchen wie es auch Edith Piaf getragen haben könnte. „Milord“ und „Non, je ne regrette rien“ waren wirklich sehr gut vorgetragen und wurden vom Publikum mit viel Beifall belohnt.

 

Ein eher schlichtes Lied, das aber nicht weniger gut vorgetragen war, folgte dann – „Save the last dance for me“. Kevin flirtete dabei heftig mit den Damen der ersten Reihen.

Die „Highlights aus 42nd Street“ wurden dann wieder vom KJO vorgetragen. Swingende Musik, die viele schon als Ohrwurm kannten.

 

Als trauriges Biest kam danach Marc Gremm auf die Bühne. Er sang „Wie kann ich sie lieben?“ aus dem Musical „Die Schöne und das Biest“ so emotional, dass es im Saal ganz still wurde.

 

Über die Macht der Liebe und was diese ändern kann sang dann auch Kevin Tarte. „Schau was Liebe ändern kann“ aus dem in Deutschland leider wenig bekannten Musical „Aspects of Love“ – ein Titel, der zum Nachdenken anregt.

 

Eine persönliche Premiere war das folgende Lied für Kaatje und Kevin. Sie sangen zusammen „Vivo per lei“, das viele schon von Andrea Bocelli und Helena Segada kennen. Stürmischer Applaus belohnte den Mut J und das Können der Beiden.

 

In einem wunderschönen Kleid betrat danach Janet Chvatal wieder die Bühne. Sie sang eindrucksvoll und sehr eindringlich das bekannte Lied aus dem Musical „Evita“ – „Don’t cry for me, Argentina“. Selten hört man dieses Lied so gut!

 

Der absolute Höhepunkt des Abends war dann aber für die vielen Kevin Tarte-Fans seine „Unstillbare Gier“ aus dem „Tanz der Vampire“. Grandios und mit ganz starker Stimme hat er diesen Song vorgetragen – nicht nur die Kevin-Fans waren begeistert und es gab noch während des Konzertes Standing Ovations.

 

Das Schlusslied, das wieder alle vier Künstler zusammen vorgetragen haben, war dann „With a song in my heart“. Das Publikum hielt es dann nicht mehr auf den Sitzen und viele feierten schon jetzt die Künstler mit Standing Ovations. Dass dieses Lied nicht das letzte bleiben konnte, war auch klar!

 

Die Vier ließen sich auch nicht lange bitten und gaben als Zugabe „O sole mio“. Dieses italienische Lied wurde lustig und temperamentvoll vorgetragen – die beiden Männer kämpften stimmlich gegen die beiden Damen an. Das Publikum feierte die Künstler für diese gelungene Darbietung und wurde mit einer weiteren Zugabe belohnt.

 

Funiculi, Funicula“ – ein weiteres italienisches Volkslied. Auch dieses Lied wurde mit so viel Temperament und Humor vorgetragen, dass der Funke zum Publikum überspringen „musste“.

Und weil das Publikum immer noch mehr forderte, wurde noch einmal „There’s no business like show business“ angestimmt. Danach waren die Künstler aber am Ende ihrer Stimmen J - bei der Luft im Saal wirklich kein Wunder.

 

Ein wunderschönes Konzert ging zu Ende. Es war wirklich für jeden Geschmack etwas geboten worden, alle vier Künstler hatten wirklich alles gegeben und das Publikum verließ gutgelaunt den Saal.

 

Ein besonderes Lob möchte ich aber noch einmal an das Kreisjugendorchester Ludwigsburg aussprechen. Die 86 Jugendlichen und ihr Dirigent Roland Haug haben eine ganz große Leistung erbracht. Alle 29 Lieder in diesem Abend wurden von dem Orchester (fast) fehlerlos gespielt – über drei Stunden Programm! Ganz großes Lob für die Leistung!

 

Nach Ende des Konzertes versammelten sich noch viele Besucher im Foyer vor dem Theatersaal. Sie wollten den Künstler selbst ihr Lob aussprechen und auch das eine oder andere Autogramm ergattern. Die vier sympathischen Künstler ließen sich auch nicht lange bitten und standen bis gegen ein Uhr nachts noch für Autogramme und Fotos bereit.

 

Ein schöner Abend, für den sich auch unsere weite Anfahrt gelohnt hatte.

Ein ganz herzliches „Danke“ an Alle!

 

 

Gudrun Kauck, 22.05.06

 

Mehr über die Musical-Gala in Ludwigsburg auf dieser Website:

 

Das Programm

 

Fotos vom Konzert

 

Fotos nach dem Konzert

 

 

Und hier auch noch der direkte Link zur Website des Kreis-Jugendorchesters Ludwigsburg:

http://www.kjo-ludwigsburg.de.tf/

 

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