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MUSICAL NIGHT

 

im Freibad Wuppertal-Vohwinkel

 

am 28. August 2006 – 20.00 Uhr

 

 

 

Meine ganz persönlichen Eindrücke von dem Konzert

 

Programm

 

1. Copacabana                                                 Daniel Pabst

2. Lily’s Eyes                                                   Ian Jon Bourg + Chris Morandi

3. Mein Herz ruft nach dir                                  Evelyn Werner + Chris Morandi

4. Dies ist die Stunde                                       Patrick Stanke

5. Non, je ne regrette rien                                  Evelyn Werner

6. You raise me up                                           Ian Jon Bourg

7. Wie kann es möglich sein                             Patrick Stanke

8. Ich gehör nur mir                                           Beatrix Reiterer

9. Wenn ich tanzen will                                     Ian Jon Bourg + Sandra Burchartz

 

10. Phantom der Oper                                       Ian Jon Bourg + Evelyn Werner

11. Mäckie Messer                                           Daniel Pabst

12. Mehr will ich nicht von dir – Roof Top            Ian Jon Bourg + Evelyn Werner

13. Dunkles Schweigen an den Tischen              Chris Morandi

14. Ain’t that a kick in the head                         Patrick Stanke

15. Ich hab geträumt                                         Evelyn Werner

16. I know him so well                                       Beatrix Reiterer + Sandra Burchartz

17. One night in Bangkok                                  Daniel Pabst

18. Tell him                                                      Evelyn Werner + Gabriele Ramm

19. Der letzte Tanz                                           Patrick Stanke

20. Die Unstillbare Gier                                     Ian Jon Bourg

21. What I did for love                                       Alle

 

 

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen! – das trifft auf diesen Tag wirklich zu. Nicht nur, dass wir den Termin sehr kurzfristig einplanen mussten, es war auch noch dazu ein Montag – ein ganz normaler Arbeitstag. Und Wuppertal ist weit ...........besonders im Berufsverkehr können wir das bestätigen J

 

Ich erzähle nach der Reihe:

Losgefahren bin ich um 14.00 Uhr in Wächtersbach, musste aber den Umweg über Offenbach machen, um Susanne am Arbeitsplatz abzuholen. Das Wetter kann man schon nicht mehr als schlecht bezeichnen – es war schlicht sau-schlecht! Es hat ohne Unterbrechung geschüttet und das aufspritzende Fahrwasser der LKW und überholenden PKW tat dann noch ein übriges – Sicht gleich Null.

Bis Hagen lagen wir noch so etwa im Plan – eine halbe Stunde Verspätung kann man verkraften. Dann ging es los – Baustelle und Berufsverkehr – eine stockende Verbindung J. Und wie es dann halt immer so ist, genau dann guckt man mal nicht so genau und hat sich verfahren! Dass es aber noch mehr regnen könnte als zuhause, hätte ich wirklich nicht vermutet – selbst die schnellste Scheibenwischerstufe schaffte die Wassermassen nicht mehr – und so bin auch dann auch prompt an der Ausfahrt vorbeigerauscht.

So kam eines zum anderen und die Fahrt, die man bei gutem Wetter in drei Stunden fahren könnte, dauerte für uns fünf Stunden. Wir kamen gerade noch zurecht, aber wenn Anja uns nicht einen Platz gesichert hätte, wäre es ohne Fernglas sicher schwierig geworden.

 

Die Lokalität der Musical Night Wuppertal war das Freibad in Wuppertal-Vohwinkel, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hat. Die Bühne stand direkt am unteren Beckenrand und die Pavillons für die Besucher waren rund ums Becken aufgebaut worden. Deshalb saßen manche Zuschauer in ziemlicher Entfernung zum Geschehen. Das Wetter hatte dann aber wenigstens ein Einsehen. Es regnete während der Vorstellung nicht – vorher und nachher aber dafür um so heftiger J.

 

Da die Veranstaltung vom Förderverein Freibad Vohwinkel abgehalten wurde, gab es die obligatorischen Begrüßungsreden gleich zu Beginn – glücklicherweise aber kurz und knapp. Danke dafür!!

 

Die teilnehmenden Künstler waren:

                                               Ian Jon Bourg

                                               Sandra Burchartz

                                               Gabriele Ramm

                                               Beatrix Reiterer

                                               Evelyn Werner

                                               Chris Morandi

                                               Daniel Pabst

                                   sowie    Patrick Stanke

 

Die Ansage der Künstler und kurze Erklärungen der einzelnen Lieder hatte die Gattin des Vorsitzenden des Fördervereins Andrea Schöpp übernommen.

 

Das Programm begann mit südamerikanischen Rhythmen, nämlich dem Titel von Barry Manilow „Copacabana“. Daniel Pabst hatte die undankbare Rolle übernommen, das frierende Publikum einzuheizen, was ihm mit dem Titel auch recht gut gelungen ist. Er tanzte mit seinem weißen Blazer am Beckenrand entlang und  brachte die Stimmung bis zum Publikum J

 

Der nächste Titel war aus Secret Garden – „Lily’s Eyes“. Ian Jon Bourg und Chris Morandi  als Sir Archibald und Neville erinnern sich an Lily, das Mädchen mit den haselnussbraunen Augen, in die beide verliebt waren. Starke Stimmen, die sehr gut miteinander harmonieren. Ich liebe Männer-Duette – weiß auch nicht warum J

 

Und gleich noch ein Liebeslied mit Chris Morandi und Evelyn Werner – „Mein Herz ruft nach dir“ aus Les Misérables. Chris könnte ich mir sehr gut als Marius vorstellen.

 

Patrick Stanke sang dann den Titel „Dies ist die Stunde“ aus dem Musical Jekyll & Hyde und konnte seine Fans damit begeistern.

 

Evelyn Werner erinnerte danach an die große Chansonette Edith Piaf mit dem Lied „Non, je ne regrette rien“. Heute musste man wirklich nicht bereuen, dass dieser Titel im Programm war – Evelyn hat ihn sehr gut vorgetragen!

 

Mit dem irischen Folk-Song „You raise me up“ kam danach wieder Ian Jon Bourg auf die Bühne. Diese typisch irische, sentimentale Ballade hat er sehr stimmungsvoll vorgetragen. Leider war der Ton nicht so gut ausgesteuert – die überlaute Musik ließ Ian’s Stimme nicht so voll erscheinen, wie wir sie kennen.

 

Als „Fürsterzbischof Colloredo“ kam danach wieder Patrick Stanke auf die Bühne – „Wie kann es möglich sein?“ – dass dieser junge Mozart nicht zu seinem Fürsten kommen will J

 

Ein sehr schwieriges Lied hatte sich Beatrix Reiterer ausgesucht. Sie sang aus dem Musical „Elisabeth“ den Titel „Ich gehör nur mir“. Leider hab ich dieses Lied bisher selten wirklich gut gehört und deshalb verstehe ich auch nicht so ganz, warum es immer wieder versucht wird. Die Stimme hätte gut zu dem Titel gepasst, aber der letzte Ton verdarb für mich dann alles!

 

Ebenfalls aus dem Musical „Elisabeth“ der letzte Titel vor der kleinen Pause: „Wenn ich tanzen will“. Sandra Burchartz und Ian Jon Bourg tanzten zwar nicht um den Pool, aber sie faszinierten das Publikum trotzdem J. Sehr harmonisch die beiden Stimmen, auch wenn die Ton-Aussteuerung ein bisschen Mängel hatte.

 

Gleich nach der Pause wurden wir in die Unterwelt des Phantoms der Oper entführt. Ian Jon Bourg und Evelyn Werner sangen das Titellied aus dem Musical. Etwas merkwürdig für Kenner „unser“ Phantom auf einer anderen Bühne und ohne Maske zu sehen! Dass auch Evelyn Werner diese Rolle sehr oft schon gespielt hatte, merkte man deutlich.

 

Nicht zu meinen Lieblingslieder gehört „Mäckie Messer“ aus der Dreigroschenoper. Daniel Papst hat dieses Lied aber sehr gut vorgetragen und einmal nicht die gängigen Klischees in Betonung und Bewegung wiederholt – es war wirklich sehens- und hörenswert.

 

Und dann durften wir Ian Jon Bourg mal in einer sehr ungewohnten Rolle erleben: als Raoul. Zwar hatten wir schon öfter mal drüber gesprochen, dass er das gerne mal singen würde, dass das aber so schnell der Fall sein würde, konnten wir fast nicht glauben J. Zusammen mit Evelyn Werner spielte Ian also den verliebten Raoul – okay, ein bisschen mehr verliebt hätte er schon wirken dürfen, aber gesungen war das Stück wirklich gut.

 

Gleich im Anschluss die Französische Revolution – „Dunkles Schweigen an den Tischen“. Das traurige Lied von Marius wurde von Chris Morandi sehr intensiv vorgetragen.

 

Harter Schnitt wiederum zu Dean Martin und Patrick Stanke, der den bekannten Song des Amerikaners nachhaltig interpretierte – da wackelte die Bühne J.

 

Zurück zur Französischen Revolution und Evelyn Werner, die uns das sehnsuchtsvolle Lied „Ich hab geträumt vor langer Zeit“ mit sehr angenehmer Stimme vorgetragen hat.

 

An den kalten Krieg zwischen Amerikanern und Russen erinnert das Musical „Chess“ von den beiden „ABBA-Männern“ Björn und Benny. Eines der schönsten Lieder aus diesem Musical ist „I know him so well“, das von Beatrix Reiterer und Sandra Burchartz mit sehr schönen Stimmen gesungen wurde.

 

Ebenfalls aus dem Musical „Chess“ das Lied „One night in Bangkok“. In der Interpretation von Daniel Pabst wirkte es für uns ungewohnt – wir kennen und lieben es, wenn Gaines Hall es singt und tanzt – aber seine Version hat uns ebenfalls gut gefallen.

 

„Tell him“ hieß das Duett, dass Evelyn Werner und Gabriele Ramm danach vorgetragen haben. Ein ungewohnter Titel (für mich), aber sehr starke stimmen.

 

Ein weiteres Lied aus dem Musical „Elisabeth“ sang danach Patrick Stanke – „Der letzte Tanz“. Seine sehr kraftvolle Interpretation ist sicher Geschmacksache, aber ich finde, dass er das gut gemacht hat.

 

Am meisten beeindruckt hat mich dann aber das nächste Lied: „Die unstillbare Gier“. Ian Jon Bourg, der die Rolle des Graf von Krolock ja in Stuttgart selbst gespielt hat, hat wieder einmal gezeigt, wie man dieses Lied auch singen kann – nämlich in der ursprünglichen Fassung und mit ganz viel Ausdruck. Er erzählte uns die Geschichte des nachdenklich gewordenen Vampirs, der über sein sinnloses, grausames Leben nachdenkt und dabei anstatt Abscheu Mitleid in uns erregt. Während des Vortrags herrschte „tödliches“ Schweigen überall und auch als das Lied zuende war, holten zuerst vereinzelte Vorklatscher die anderen wieder zurück in die Realität – Schwimmbad, kalt, dunkle Wolken.

Das war wirklich große Klasse, Ian, und wieder einmal Gänsehaut pur!

 

Wenn es am Schönsten ist soll man gehen? Stimmt leider, und die Veranstalter hielten sich auch daran. Mit einem gemeinsamen Schlusslied „What I did for love“ und Blümchen für alle Sängerinnen und Sänger ging ein sehr schönes Konzert zuende.

 

Was danach kam, wäre meiner Meinung nach nicht nötig gewesen: das Abschlussfeuerwerk. Ich finde, dass so ein „Geld in die Luft ballern“ nicht zu einer Benefiz-Veranstaltung passt und das Geld dafür besser anzulegen gewesen wäre. Schade, dass man den Sponsor nicht um eine Geldspende gebeten hat!

 

Was mir gefallen hat:

Die Mischung J - die acht Künstler waren so unterschiedlich, dass sie sich wunderbar ergänzten.

Auch die Liedauswahl war wirklich gut – es war nie langweilig und trotzdem für jeden Geschmack etwas dabei.

Der Preis für die Eintrittskarte war mit 15,00 Euro wirklich preiswert für so ein hochklassisches Konzert. Bleibt nur die Frage, ob bei der Witterung und den sicher hohen Kosten wirklich die erhoffte Summe für die Spenden übrig geblieben ist.

 

Was mir nicht gefallen hat:

Die Ausleuchtung der Bühne hätte sicher auch mit geringen Mitteln besser gelöst werden können. Die Künstler waren in der zweiten Hälfte meist nur noch als Schattenrisse erkennbar.

Der Ton – leider nicht wirklich gut geregelt, denn die instrumentale Fassung war meist deutlich lauter als die Sänger. Schade, denn das ergab teilweise einen völlig falschen Eindruck.

Wie schon erwähnt – das Feuerwerk. Ich finde, dass man das nicht gebraucht hätte.

 

Gudrun Kauck, 04.09.2006

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